"Der fremde Garten"

Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Germany

1999

 

Die Ausschreibung zur Mitgliederausstellung "Der fremde Garten" des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart war die eigentliche Initialzündung für das kollaborative Projekt von Bettina Bürkle und Klaus Illi.

Die Ausstellung von 1999 zeigt die ersten Prototypen der „atmenden Pflanzen“.

 

The project of „Breathing Plants“ originated in a competition for members of the Württembergischen Kunstverein Stuttgart titled “The foreign Garden”.

This exhibition was the first show where the first prototypes of “Breathing Plants were shown.

Pflanzenatem
Pflanzenatem
Pflanzenatem
Pflanzenatem
Pflanzenatem
Pflanzenatem

"... Gegenüber (Günter) Reichenbachs statischer Pflanzenwelt hauchen Bettina Bürkle und Klaus Illi ihren floralen Skulpturen Leben ein - wenn auch ein höchst artifizielles. Das "Atmen" dieser kinetischen Pflanzen ist ein technisch generiertes, das Pulsieren ein temporäres, das mit Abschalten der Energieversorgung erlöscht."

 

Ralf Christofori und Martin Hentschel

Auszug aus Katalogtext "Der fremde Garten", Württembergischer Kunstverein Stuttgart, 1999

 

Das Aufsteigen der Formen lässt an Wachstum denken, an sich dem Sonnenlicht Entgegenstrecken, ans Aufblühen im Zeitraffer, an „Einatmen“. Dagegen kann das Zusammensinken und Entleeren mit Entspannung und „Ausatmen“ assoziiert werden.

Polaritäten von Aktivität und Ruhe, von Werden und Vergehen, Geben und Nehmen werden in einem raum-zeitlichen, pneumatischen Prozess des Luftaustauschs verbunden.

Die Formen erinnern an Pflanzen, die uns durch die Photosynthese die Luft zum Atmen geben. Der Pflanzenatem rückt die Notwendigkeit pflanzlichen Lebens als Voraussetzung für die menschliche Existenz in den Blick.

Im Atemgeben und –nehmen sind nicht nur Du und Ich verbunden, sondern die ganze belebte Natur.

Verschiedene rhythmische Prozesse offenbaren ein zeitbezogenes, musikalisches und meditatives Moment. Im Zusammenspiel von Kunst, Natur und Technik liegt ein synthetischer Ansatz. Luft wird in diesen kinetischen Objekten zum primären skulpturalen Material, sichtbare Materialität wird auf eine Hülle, Haut oder Membran reduziert.

Zentral gesteuert wird die Installation von einer Industriesteuerung, die Ventilatoren der Pflanzen werden über Analogausgänge drehzahlgeregelt.

Jede der vier Kunstpflanzen hat verschiedene Programmabläufe, die jeweils durch die Anwesenheit einer Person gestartet werden. Es gibt über diese individuellen Verhaltensweisen hinaus auch zwei Sequenzen, in denen alle vier Pflanzen gemeinsam agieren.

 

Klaus Illi + Bettina Bürkle

 

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