"Wolkenatem" / Cloudbreath                                                                                       

Flottmannhallen Herne, Germany                                                                                 

23.3. - 28.4.2013

 

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Schwankender Wald / Swaying forest und Wolkenatem / Cloudbreath
Pflanzenatem / Plantbreath und Wolkenatem / Cloudbreath
Pflanzenatem / Plantbreath und Wolkenatem / Cloudbreath
Pflanzenatem / Plantbreath und Wolkenatem / Cloudbreath
Schwankender Wald / Swaying forest und Wolkenatem / Cloudbreath
Schwankender Wald / Swaying forest und Wolkenatem / Cloudbreath
Schwankender Wald / Swaying forest und Wolkenatem / Cloudbreath
Schwankender Wald / Swaying forest und Wolkenatem / Cloudbreath
Schwankender Wald / Swaying forest und Wolkenatem / Cloudbreath

Alles atmet, alles ist in Bewegung, der Betrachter fühlt sich klein und wird zum staunenden Kind. Der ganze Raum scheint sich mit Atemluft zu füllen, lässt alles Wachsen und Erblühen. Immer wieder gibt es Momente der völligen Ruhe und Stille. Dann beginnt der Kreislauf wieder von neuem. Bettina Bürkle und Klaus Illi haben die Ausstellungshalle in einen Ort der Ruhe und Kontemplation verwandelt, zu dem jeder Besucher seinen ganz persönlichen Zugang finden kann.

Das sich permanent wandelnde Geschehen beinhaltet den großen Kreislauf des Werdens und Vergehens. Indem der Besucher die Halle durchschreitet, erlebt er sich selbst als Teil der Natur, er gerät ins Staunen angesichts des in einem permanenten Wandel sich befindenden Szenarios.

Der Blick des Betrachters wird beim Betreten der Ausstellung nach oben gelenkt und macht ihm das ganz Spezifische des Raumes bewusst: das Sheddach, durch dessen Struktur und Öffnung die Ausstellungshalle mit Tageslicht durchflutet wird. In wechselndem Rhythmus schwellen die weißen, pneumatischen Skulpturen langsam an, dehnen sich aus und nehmen im voll entfalteten Zustand mitunter einen Durchmesser von bis 5,40 Metern an. Einige berühren im entleerten Zustand fast den Boden, andere hängen gerade über den Köpfen der Besucher, wieder andere sind hoch oben angebracht. Der Himmel, das Wolkenbild ist spielerisch leicht, dann wieder auch dramatisch und verändert sich permanent.

Ein zweites, erdgebundenes Element sind die schlanken, nach oben bis in den Wolkenhimmel wachsenden Säulen oder Bäume. Sie nehmen in ihrer vertikalen, gegenläufigen Bewegung zum Wolkenhimmel einen dynamischen Gegenpart ein und strecken sich dem Licht, der Luft, den Wolken entgegen, erinnern an die endlose Säule Constantin Brancusis – und schwanken gemeinsam, wie vom Wind in Atem gehalten.
„Aber ein Sturm weht vom Paradiese her…“, möchte man mit Walter Benjamin meinen (1).

(1) Aus Walter Benjamin: Über den Begriff der Geschichte, Werke und Nachlaß. Kritische Gesamtausgabe: Band 19, erschienen im Suhrkamp Verlag, 2010, S. 146